Was uns Kästner lehrt

Im deutschsprachigen Raum gibt es einige namhafte Autor*innen, die bis heute sehr bekannt sind und sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Einer davon ist der 1899 in Dresden geborene Erich Kästner.

© UFA Fiction/LEONINE Studios. Die Internen: Uli (Wanja Valentin Kube), Jo (Lovena Börschmann Ziegler), Martina (Leni Deschner) und Matze (Morten Völlger)

Am 12. Oktober 2023 kommt eine moderne Neuverfilmung eines seiner Kinderbuch-Klassiker auf die große Kinoleinwand: DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER! Und der Film zeigt eindeutig: Erich Kästners Geschichten haben noch immer eine große Bedeutung.

Als die 13-jährige Martina mit einem Stipendium an das Südtiroler Johann-Sigismund-Gymnasium kommt, wird schnell klar, dass zwischen den zwei Schüler*innengruppen, den Externen (Internatsschüler*innen) und Internen (Einwohner*innen des Dorfs) seit Generationen keine gute Stimmung herrscht. Zwar versuchen der Internatsleiter und die Schuldirektorin alles in ihrer Macht stehende, damit die beiden verfeindeten Gruppen wieder zueinander finden, aber irgendwie mag es nicht so recht gelingen. Auch der Plan, den Streit mit einer gemeinsamen Theateraufführung endgültig zu begraben, geht leider nicht auf. Erst ein dramatisches Ereignis schafft es schließlich, diese beiden verfeindeten Lager einander näher zu bringen.

Zwar erschien der Schulroman bereits 1933, doch bei näherem Hinsehen wird klar, dass die beschriebenen Probleme noch immer existieren. Aus diesem Grund wollen wir uns mal etwas näheranschauen, was Eltern (und eigentlich alle) heute noch immer von dem zeitlosen Geschichtenerzähler Erich Kästner lernen können.

„Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!"

Je älter man wird, desto öfter denkt man sich, dass gewisse Sachen einfach nicht mehr gehen. Aber vielleicht sollte man sich auch ganz ehrlich eingestehen, dass in jedem von uns noch immer ein Kind steckt und dass das etwas sehr Kostbares ist, was wir wertschätzen und auf jeden Fall bewahren sollten. Das war auch Erich Kästner bewusst, appellierte er doch stets an das Kindliche in jeder Person und dass man es ab und an rauslassen sollte. Nicht nur Kinder haben beim Schaukeln, Ballspielen, Basteln und Erbauen von Fantasiewelten Spaß, auch Erwachsenen kann das Freude machen. Und statt immer als Moralapostel aufzutreten und Kindern zu sagen, dass sie bloß aufpassen sollten und was sie alles nicht machen dürfen, sollte man sich hin und wieder vielmehr darauf einlassen, einfach mal mitzumachen.

„Erst bei den Enkeln sind die meisten so weit, die Welt der Kinder ansatzweise zu verstehen und sie als ebenbürtig anzusehen."

Erwachsene haben die Veranlagung, Kindern aus ihrer Perspektive zu erzählen, wie sie sich zu verhalten haben. Die Sorgen der Kinder werden oft als nichtig wahrgenommen, weil sie für die Erwachsenen nicht dasselbe Gewicht haben wie ihre eigenen Sorgen. Dabei vergessen sie jedoch, dass es sich für Kinder ganz anders anfühlen mag und dass es sich für sie sehr wohl um etwas Wichtiges handeln könnte. Ganz anders bei Kästner: Für ihn war es unendlich wertvoll, sich immer daran zu erinnern, wie es war, selbst Kind gewesen zu sein. Bei aller Ernsthaftigkeit im Leben war er davon überzeugt, Kinder davor schützen zu müssen, wie die Erwachsenen zu werden. Es ist also ganz entscheidend, Kindern und ihren Sorgen und Problemen ein offenes Ohr zu leihen.

„Bei Vorbildern ist es unwichtig, ob es sich dabei um einen großen Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt. Solange es ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken gesagt oder getan hat, was wir uns nicht getraut hätten.“

Für Kästner war es immer wichtig, für seine Werte und Überzeugungen einzustehen. Und das auch zu Zeiten, in denen ihm das sein eigenes Leben hätte kosten können. Diesen Mut und diese Bereitschaft, für seine Einstellung zu kämpfen, nehmen auch zahlreiche seiner Figuren ein. Und diese Botschaft schon so früh an die Kinder zu vermitteln, ist das, was Kästner bis heute so beliebt sein lässt.


Wie die Neuverfilmung von DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER mit all diesen Themen umgeht und was die kindliche Helden alles gemeinsam erreichen, könnt ihr ab dem 12. Oktober 2023 im Kino sehen!
 

Endlich wieder auf der großen Leinwand! 90 Jahre nach seinem Erscheinen erhält DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER einen modernen Anstrich! Die gutgelaunte und mitreißende Neuverfilmung von Erich Kästners zeitlosem Kinder- und Jugendbuch kommt am 12. Oktober in die Kinos. Regisseurin Carolina Hellsgård („Sunburned“, „Wanja“) inszeniert das turbulente Internatsabenteuer nach einem Drehbuch von Gerrit Hermans („Tabaluga“, „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“). In den Hauptrollen spielen Tom Schilling („Fabian oder Der Gang vor die Hunde“, „TKKG“), Trystan Pütter („JGA: Jasmin, Gina, Anna“, „Ku’damm 63“), Hannah Herzsprung („Der Boandlkramer“, „Babylon Berlin“) und Jördis Triebel („Irgendwann werden wir uns alles erzählen“, „Babylon Berlin“) sowie die Nachwuchsstars Leni Deschner, Lovena Börschmann Ziegler, Morten Völlger, Franka Roche, Wanja Valentin Kube, Holly Schiek, Aaron Sansi, Leander Schumann, u.v.m. 

DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ist eine Produktion der UFA Fiction in Koproduktion mit LEONINE Studios. Produzenten sind Sebastian Werninger, Tobias Timme (beide UFA Fiction) und Benjamin Benedict. Als Ausführender Produzent fungiert Matthias Adler (UFA Fiction). Gefördert wurde der Film durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, die IDM Film Commission Südtirol, die Filmförderungsanstalt FFA und den Deutschen Filmförderfonds DFFF.