Mammut-Bullshit oder: Wie bekommt frau den Sex?

Hier eine Leseprobe unserer geliebten Kolumnistin Sophie zum Thema Frauen und Sex:

Der Mann ist ein Jäger. Er schultert seine Keule und macht sich auf den Weg durch die Wildnis, wo eiweißreiche, fettige Dino-Steaks auf ihn warten und - was noch viel wichtiger ist- neue unbekannte Weibchen, die exotisch nach Iltis riechen und nicht nach Hyäne wie die Weibchen in der heimischen Höhle.

Der Jäger jagt, er wildert, und das alles nur, um sich möglichst flächendeckend über die Steppe zu versamen. Die Frau hingegen ist eine Sammlerin, und Beeren wachsen immer am gleichen Strauch, sie kann also zu Hause in der kuscheligen Höhle bleiben, sich ein Eichelkäffchen kochen und ihre Liebsten lausen. Daran, behaupten Frauenmagazine wie Wissenschaft, hat sich bis heute nichts geändert: Männer wollen schnellen Sex ohne Bindung, Frauen lieben es romantisch-emotional. Das ist Mammut-Bullshit.

Die Wahrheit sieht ganz anders aus. Tatsächlich haben rattige, heiße Mädels nur sehr viel weniger Gelegenheit zu ungebundenem, rein körperlichem Sex. In einer Beziehung - ja, so modern sind wir heute - darf frau durchaus Spaß an den ehelichen Pflichten haben und auch mal als Erste das Bärenfell lupfen, aber wenn sie einfach nur ficken will - nicht weil der Mann faszinierend, intelligent und humorvoll ist, sondern weil er einen geilen Hintern hat und das Piercing an seinen Brustwarzen verführerisch blinkt - ,wird es eng für die moderne Amazone. Klar kann sie in Clubs, Discos oder Bars jagen, aber so einfach wie für Männer ist es nicht. Da habt ihr uns echt etwas voraus. Denn weiß ich, ob der charmant lächelnde, grauäugige Schnuckel an der Bar nicht in Wirklichkeit ein perverser Schlitzer ist, der Interesse an meiner medium gegrillten Niere hat? Weiß ich, ob aus dem scherzhaft abgesprochenen Menü Französisch- a Tergo - Ölmassage nicht eine Dreiminuten-Besteigung wird oder eine peitschenschwingende Natursektnummer?

Wie also bekommt frau den Sex, den sie haben will, ohne anschließend den Mann, der dazugehört, als emotionalen Pflegefall am Hals zu haben? Eine Möglichkeit wäre natürlich ein Callboy. Aber machen wir uns nichts vor. Richard Gere als Luxusgigolo in „Ein Mann für gewisse Stunden“ ist schon eher eine Ausnahme. Wer diesen Job macht, ist aus welchen Gründen auch immer unfähig für einen anderen. Auf dem Foto im Katalog sah der bestellte Stecher ja vielleicht noch ganz nett aus, aber wenn er dann vor einem steht, ist er behaart wie ein Gorilla und müffelt, als hätte er in Brontosaurierblut gebadet.

AUS: SOPHIE ANDRESKY „ECHTE MÄNNER. WAS FRAUEN WIRKLICH WOLLEN“. © 2008, BY ZWEITAUSENDEINS VERSAND DIENSTE GMBH, WWW.ZWEITAUSENDEINS.DE