Kombis besser als SUVs

SUV setzen auf rustikale Optik - und werden damit immer beliebter: 2016 lag der Anteil der massiven Geländewagen an den Neuzulassungen in Deutschland bei etwa 21 Prozent. Damit stellt der SUV nach der Kompaktklasse schon das zweitgrößte Segment.

Foto: Auto Bild

Doch welche handfesten Vorteile bietet der SUV - abgesehen von der erhöhten Sitzposition, der hohen Anhängelast und dem Abenteuer-Image? Auto Bild  hat für die aktuelle Ausgabe SUV von acht Herstellern mit ihren jeweiligen Kombi-Schwestermodellen verglichen und auf Alltagstauglichkeit geprüft. Das Ergebnis:

In sechs Fällen hat der Kombi die Nase vorn. Redakteur Lars Busemann: "SUV bieten im Vergleich zu Kombis meistens keine Vorteile: Sie fahren fast immer träger, verbrauchen mehr, haben manchmal sogar weniger Platz und sind meist noch deutlich teurer."

Am klarsten falle das Ergebnis bei Fiat aus. Der neu entwickelte SUV 500X 1.4 MultiAir kann nicht überzeugen: Die Lenkung ist gefühllos, die Schaltwege sind zu lang und der Bildschirm ist zu klein. Der Tipo Kombi hingegen ist leiser, federt geschmeidig und bietet mehr Platz. Zudem ist er mit einer größeren Multimedia-Einheit ausgestattet, die sich einfacher bedienen lässt. Auch der Dacia Logan liegt in fast allen Kategorien vor seinem SUV-Schwestermodell, dem Duster. Dasselbe Bild ergibt sich bei BMW und Mercedes. Hier siegen die Kombis vor allem bei Fahrleistung und Fahreigenschaften. Der BMW 318i Touring fährt agil und schaltet feinnerviger als der X1. Auch das Mercedes T-Modell der C-Klasse ist schneller, wendiger und kommt mit einem größeren Kofferraum als das GLC Coupé.

"Am Ende steht es sechs zu zwei für den Kombi - viel klarer hätte der Sieg kaum ausfallen können", sagt Lars Busemann. "Autokäufer sollten sich vor dem Kauf fragen, ob sie sich für einen SUV entscheiden, der vor allem auf den Coolness-Faktor setzt, oder für einen Kombi und damit einen echten Allrounder."