Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Bücherlesen

Auf den ersten Blick überrascht die repräsentative Erhebung im Rahmen einer Kampagne "Vorsicht Buch!" kaum. Erst wenn man einen Blick auf Männlein und Weiblein wirft, wird es interessant:

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67,9 % aller Bücherleser lesen, weil es eine schöne Abwechslung zum Tagesgeschehen ist, 67,1 %, weil man in andere Lebenswelten eintauchen kann, und 63,3 %, um dabei dem Alltag zu entfliehen. 

Spannend wird es, sobald die Ergebnisse auf einen Vergleich zwischen männlichen und weiblichen Bücherlesern bezogen werden. Hier zeigt sich ein viel differenzierteres Bild mit deutlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern:

Frauen wollen beim Bücherlesen große Emotionen erleben, Männer Informationen und einen konkreten Nutzen aus der Lektüre ziehen. So sehen 77,3 % aller weiblichen Befragten das Bücherlesen als schöne Abwechslung zum Alltag. Auf Seiten der Männer sind es nur 57,4 %. Auch das Eintauchen in andere Lebenswelten spielt für männliche Leser eine vergleichsweise geringe Rolle: Den 58,7 %, die aus diesem Grund zum Buch greifen, stehen 74,7 % unter den befragten weiblichen Lesern gegenüber.

Das umgekehrte Bild zeigt sich, wenn es um Fakten und Sachinformationen geht: 65 % der Männer greifen zum Buch, um etwas für ihre Allgemeinbildung zu tun und um neue Informationen zu erhalten. Dies spielt nur für 59,7 % (Allgemeinbildung) bzw. 57,6 % (neue Informationen) aller weiblichen Leser eine Rolle.