Ähnlich lang und hingebungsvoll arbeitete der begeisterte Beatles-Fan auch an der grafischen Umsetzung des Kultfilms Yellow Submarine – herausgekommen ist nicht weniger als ein Meisterwerk der 9. Kunst!
Dass Bill Morrison, der neben dem cartooningen Simpsons-Stil auch jeden anderen Zeichen- und Malstil beherrscht, nahezu zwei Jahrzehnte für die Umsetzung des Yellow Submarine-Stoffs benötigte, liegt nicht etwa daran, dass er extraordinär langsam arbeiten würde – es war die komplizierte Rechtelage, die das Projekt immer wieder ausbremste. Dennoch gab das umtriebige Zeichengenie nie auf und für das 50-jährige Jubiläum des Films, der 1968 in die Kinos kam, gab es endlich grünes Licht für die Graphic Novel.
Bill Morrison, der auch schon unzählige Comic-Geschichten geschrieben hat, erstellte das Szenario für die Adaption des Films und zeichnete auch selbst. Er habe sich dabei überlegt, wie er dem Comic einen Mehrwert geben könne, sagt er im Interview mit Panini Comics TV (Folge 28), da ja Bewegung und Musik fehlen würden. Dabei erinnerte er sich an seine Jugend, in der psychedelische Schwarzlicht-Poster die Wände der Teenager schmückten. „Ich ging das Ganze also sehr grafisch an“, sagt er, „jede einzelne Seite im Comic wollte ich so kreieren, dass sie auch ein solches Poster sein könnte.“ Ein hehres Ziel, dessen Umsetzung dem Maestro beeindruckend gelungen ist.
Zunächst arbeitete er die zentralen Szenen des Films heraus, komprimierte die Geschichte und setze sie dann in plakativen Bildern mit starken Farben um. Für die Farbgebung holte er sich den ebenfalls von den Simpsons Comics bekannten Zeichner Nathan Kane mit ins (U-)Boot und zusammen schafften sie es tatsächlich, eine grafische Umsetzung von Yellow Submarine zu schaffen, die die Essenz des Kultfilms in gedruckter Form beinhaltet.