Ja, wir kennen das inzwischen aus zahlreichen Endzeit-Szenarios: Eine tödliche Pandemie breitet sich über Kontinente hinweg aus. Das Ausmaß der weltweiten Katastrophe mit unzähligen Toten und Infizierten ist kaum fassbar. Keine Regierung kann dem alltäglichen Chaos und Sterben noch etwas entgegensetzen. Eine Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr und die gesamte Zivilisation steht am Rande des Untergangs. Das ist auch die Ausgangsposition von WORLD WAR Z, dem neuen Hollywood-Zombiefilm mit Superstar Brad Pitt.
Der Film startet dabei furios und macht die ersten sechzig Minuten richtig Spaß, vor allem durch die guten Special-Effects und die Zombies, die hier einmal nicht dämlich und schlurfend langsam, sondern schnell und gefährlich wie tollwütige Tiger auf der Jagd dargestellt werden. Überhaupt, in dieser "familientauglichen" (?) Zombie-Adaption geht es wohl weniger um abgetrennte Gliedmaßen oder sonstige typisch blutige Zombie-Szenen, sondern um die Vermittlung der beklemmenden Atmosphäre. Wie gesagt, das gelingt in der ersten Hälfte wirklich gut. Einzig und allein der langhaarige, permanent müde dreinblickende Brad Pitt scheint sich in diesem Szenario nicht wohl zu fühlen - und das ist nicht im Sinne seiner Rolle gemeint. Lustlos und ohne Besonderheiten spult er seine Rolle runter. Im zweiten Teil des Filmes - wir wollen hier nicht zu viel verraten - wechseln die Szenen in ein Gebäude, in dem Brad etwas holen muss. Natürlich stehen da die Zombies echt im Weg, aber jetzt nicht mehr in Massen, sondern nur noch vereinzelt. Was folgt, sind langatmige Szenen und knappe Dialoge, die den Film insgesamt heftig herunterziehen in das Mittelmaß.
Also Anfang hui, Ende pfui? So in etwa. Wer auf Zombies und Brad Pitt steht, sollte sich den Film natürlich trotzdem allein wegen der guten Special Effects im ersten Teil ansehen ansehen - auch wenn Brad etwas müde wirkt ...
WORLD WAR Z läuft ab 27. Juni 2013 in den Kinos.