Mark Wahlberg: vom Unterhosen-Boy zum Charakterdarsteller

Mark Wahlberg, der zu Zeiten seiner Karriere als Popstar im Schatten seines Bruders und Mitglieds der Boygroup New Kids On the Block zu agieren hatte, hat sich mittlerweile in die Topriege der Charakterdarsteller in Hollywood gearbeitet und übernimmt seit Jahren sowohl in Blockbustern als auch in anspruchsvollen Kinofilmen die Hauptrollen.

Wahlberg wurde 1971 als jüngstes von neun Kindern in Boston geboren, wo er im Arbeiterstadtteil Dorchester aufwuchs, der für seine hohe Kriminalitätsrate bekannt ist. Die elfköpfige Familie lebte trotz Berufstätigkeit beider Elternteile an der Armutsgrenze. Wahlbergs Jugend war alles andere als harmonisch: Im Alter von 13 Jahren war er bereits abhängig von Kokain und weiteren illegalen Substanzen, zwei Jahre später begann er mit rassistischen Beleidigungen und schlug mit 16 einen vietnamesischen Mann nieder, den er zuvor beleidigt hatte. Auch verprügelte er einen weiteren vietnamesischen Mann so sehr, dass dieser auf einem Auge erblindete und brach seinem Nachbarn den Unterkiefer. Für seine Straftaten wurde Wahlberg unter Anderem wegen versuchten Mordes angeklagt und zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt, kam aber nach 45 Tagen wieder frei.

Im Gefängnis beschloss er, sein Leben zu ändern, aus seiner Gang auszusteigen und keine Straftaten mehr zu begehen. Seine Jugend hätte vielleicht anders ausgesehen, wäre er mit seinem älteren Bruder Donnie in der Band geblieben, die später als „New Kids on the Block“ (NKOTB) berühmt wurde und große Erfolge feierte. Er war Mitglied in der Anfangsformation der Band, stieg aber als Dreizehnjähriger aus. Später jedoch fand Wahlberg trotzdem wieder zur Musik und nahm als „Marky Mark and the Funky Bunch“ das Album „Music for the People“ auf, aus dem der Song „Good Vibrations“ ein Nummer 1 Hit wurde. Produziert wurde Marky Mark von seinem inzwischen mit NKOTB sehr erfolgreichen Bruder Donnie, der ihm somit eine Musikkarriere ermöglichte.

Durch seine Musikvideos wurde auch die Werbeindustrie auf Mark Wahlberg aufmerksam: Mega-Mukis, durchtrainierter Körper, markante Gesichtszüge, kurz: Marky Mark war das geborene Unterwäschemodel! Das erkannte auch Calvin Klein und machte den jungen Musiker zum Gesicht (bzw. Körper) ihrer Unterwäschekollektion. Sein weiblicher Gegenpart hierbei: Kate Moss.

Auch in der Filmindustrie konnte der ehemalige Rapper Fuss fassen, als er 1993 in der Fernsehprodukton „Die Wahrheit führt zum Tod“ mitwirkte, damals noch als Marky Mark. Bald darauf legte er seinen Künstlernamen jedoch ab und trat seitdem unter seinem bürgerlichen Namen in Erscheinung. Es folgten weitere Rollen in kleineren Filmen, bis er für seine Darstellungen in „Three Kings - Es ist schön, König zu sein“ (1999), „Der Sturm“ (2000) und „The Italian Job - Jagd auf Millionen“ (2003) viel positive Kritik erhielt.

Für seine Rolle als Bostoner Polizist Bryce Dignam in „Departed - Unter Feinden“ (2006) wurde er im Rahmen der Oscarverleihung 2007 als Bester Nebendarsteller nominiert. 2007 spielte Wahlberg einen ehemaligen Scharfschützen in „Shooter“ und wurde als neuer Actionheld gefeiert. Später zeigte er in „Max Payne“ (2008) und „The Fighter“ (2010), dass er diese Rolle tatsächlich perfekt ausfüllt.

In „Broken City“ (2013) beweist Wahlberg nun als Ex-Cop und Privatdetektiv Billy Taggert, dass ihm die Rolle als Ex-Cop mit schwieriger Geschichte und Gerechtigkeitssinn liegt: In der Vergangenheit brachte Taggart (Wahlberg) einen Vergewaltiger um, der sich an der Schwester seiner Freundin vergangen hatte. Jedoch musste er dafür nicht ins Gefängnis, da sein Vorgesetzter die Sache gemeinsam mit New Yorks Bürgermeister Nicholas Hostetler (Russell Crowe) vertuschte. Jahre später kommt Hostetler mit einer Bitte auf Taggert zu, der sich seitdem als Privatdetektiv verdingt: Er soll seine Frau beschatten, der er eine Affäre unterstellt. Was als normaler Fall beginnt, entpuppt sich bald als tödliches Spiel und Taggart sieht sich einem mächtigen Gegner gegenüber. Ein sehr sehenswerter Thriller, der am 4. Oktober auf Blu-Ray und DVD sowie als VoD erscheint.

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