"Es macht als Regisseur einfach viel Spaß, Western zu drehen. Und ich freue mich, dass ich diese Art von Filmen in einer Zeit drehen kann, in der das Genre eigentlich als ausgestorben gilt." Eine Weile habe es ihn gereizt, ähnlich wie Stanley Kubrick, von einem Genre zum nächsten zu ziehen. "Aber bei 'Django Unchained' habe ich doch dauerhaft Feuer gefangen. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich innerhalb des Westerns mit den Problemen zwischen Schwarzen und Weißen und mit dem Thema Sklaverei auseinandergesetzt habe - das war bis dahin ja unerhört."
Vorwürfe, seine Filme seien unnötig gewaltfixiert, weist der Regisseur, der 1992 mit "Reservoir Dogs - Wilde Hunde" bekannt wurde, mit "Pulp Fiction" Film-Geschichte schrieb und mit "Inglourious Basterds" zur Regie-Legende avancierte, zurück. Wenn eine Geschichte nach Gewalt schreie, dann zeige er diese eben. "Ich denke nicht darüber nach, wie viel Gewalt ein Film verträgt oder nicht. Dass das zwecklos ist, habe ich schon bei meinem allerersten Drehbuch gemerkt. 'True Romance' hatte ich als romantische Komödie verstanden, aber dieser Film war am Ende genauso brutal wie alles, was ich später drehte. Mir geht es immer um die Geschichte."
Eine der Hauptrollen seines neuen Films besetzte er erneut mit Samuel L. Jackson, der mittlerweile sein Glücksbringer zu sein scheint. "Stimmt, das ist seit 'Pulp Fiction' so, Ausnahmen bestätigen die Regel. Seither schreibe ich jede Rolle mit ihm im Kopf, da ist kein Raum mehr für andere Schauspieler, aber genauso will ich es haben", so Tarantino. Den Soundtrack zu "The Hateful Eight" komponierte Altmeister Ennio Morricone, für Tarantino die Erfüllung eines lang gehegten Traums. "Ich hatte schon früher mit der Idee geliebäugelt, mich dann aber doch nicht getraut, ihn zu fragen. Aber nun war es so weit, und ich habe extra das Drehbuch übersetzen lassen, damit er es lesen kann."