Am 12. Oktober 2023 kommt eine moderne Neuverfilmung eines seiner Kinderbuch-Klassiker auf die große Kinoleinwand: DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER! Und der Film zeigt eindeutig: Erich Kästners Geschichten haben noch immer eine große Bedeutung.
Als die 13-jährige Martina mit einem Stipendium an das Südtiroler Johann-Sigismund-Gymnasium kommt, wird schnell klar, dass zwischen den zwei Schüler*innengruppen, den Externen (Internatsschüler*innen) und Internen (Einwohner*innen des Dorfs) seit Generationen keine gute Stimmung herrscht. Zwar versuchen der Internatsleiter und die Schuldirektorin alles in ihrer Macht stehende, damit die beiden verfeindeten Gruppen wieder zueinander finden, aber irgendwie mag es nicht so recht gelingen. Auch der Plan, den Streit mit einer gemeinsamen Theateraufführung endgültig zu begraben, geht leider nicht auf. Erst ein dramatisches Ereignis schafft es schließlich, diese beiden verfeindeten Lager einander näher zu bringen.
Zwar erschien der Schulroman bereits 1933, doch bei näherem Hinsehen wird klar, dass die beschriebenen Probleme noch immer existieren. Aus diesem Grund wollen wir uns mal etwas näheranschauen, was Eltern (und eigentlich alle) heute noch immer von dem zeitlosen Geschichtenerzähler Erich Kästner lernen können.
„Lasst euch die Kindheit nicht austreiben!"
Je älter man wird, desto öfter denkt man sich, dass gewisse Sachen einfach nicht mehr gehen. Aber vielleicht sollte man sich auch ganz ehrlich eingestehen, dass in jedem von uns noch immer ein Kind steckt und dass das etwas sehr Kostbares ist, was wir wertschätzen und auf jeden Fall bewahren sollten. Das war auch Erich Kästner bewusst, appellierte er doch stets an das Kindliche in jeder Person und dass man es ab und an rauslassen sollte. Nicht nur Kinder haben beim Schaukeln, Ballspielen, Basteln und Erbauen von Fantasiewelten Spaß, auch Erwachsenen kann das Freude machen. Und statt immer als Moralapostel aufzutreten und Kindern zu sagen, dass sie bloß aufpassen sollten und was sie alles nicht machen dürfen, sollte man sich hin und wieder vielmehr darauf einlassen, einfach mal mitzumachen.