Betrunken und von Medikamenten benebelt wankt da der berühmte Anti-Held ganz in der Tradition der Film Noir Kulisse durch sein Hotelzimmer in São Paulo. Er schaut ein Foto seiner toten Familie an und wirft es an die Wand. Schluss mit dem Selbstmitleid, Schluss mit der Vergangenheit, Neuanfang, hier kommt Max Payne 3.
Die Ereignisse in Max Payne 3 bringen Max nach São Paulo, wo er sich als Leibwächter verdingt hat, um die Familie des Industriellen Rodrigo Branco und seiner zwei jüngeren Brüder, dem Politiker Victor und dem Playboy Marcelo zu schützen. Alle drei Männer sind bekannte Mitglieder der wohlhabenden Oberschicht von São Paulo, die gerne mit Helikoptern in Diskotheken fliegen oder Partys im Penthouse des Wolkenkratzers mit Sicht auf die riesigen Favelas (Elendsviertel) feiern, was Max entsprechend sympathisch kommentiert. Die Filmsequenzen sind dabei gewohnt erstklassig mit verschiedenen Schnitttechniken umgesetzt.
Als Rodrigos Vorzeigefrau Fabiana von einer Gang namens Comando Sombra entführt wird, beginnt die Action. Wie in den ersten beiden Teilen konzentriert sich das Gameplay von Max Payne 3 auf die Kombination von Feuergefechten und Bewegungsanimationen, die die Spielserie von Anfang an so unverwechselbar gemacht hat. Bullet Time, Shootdodge, Abrollen und Deckung nehmen. Das macht Spaß!
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Man kann sagen, Rockstar Games ist es erfolgreich gelungen, die guten Bestandteile der ersten beiden Spiele in diesen dritten Teil zu übernehmen und mit frischen Zutaten sinnvoll zu ergänzen. Um im Bild zu bleiben: In der Küche gibt es jetzt neben den bewährten Singleplayer-Basics auch einen attraktiven Multiplayermodus, der richtig Spaß macht, sowie leckere neue Details wie zum Beispiel Bullet Cams für alle Waffen, die nicht nur zeigen, wenn man den letzten Gegner aus einem bestimmten Bereich oder einer Angriffswelle erledigt hat, sondern auch die Kontrolle für das Tempo jeder Kugel zulassen.
Älter ist Max im Laufe der Trilogie (wenn es denn bei Teil 3 bleibt) geworden, aber - und das ist in der Branche keine Selbstverständlichkeit überhaupt nicht schlechter - im Gegenteil!
Wie schreibt so schön Wikipedia.de: Max Payne wird von vielen als eines der führenden Beispiele für die umstrittene These gesehen, dass Computerspiele eine Kunstform darstellen. Stimmt! Viel Spaß mit Max.
(ohb)