Männer sind ja generell ein Geschenk an die Menschheit. Glauben sie zumindest. Wenn ein Mann in den Spiegel sieht, hört er augenblicklich wahlweise die ersten Takte von „Freude schöner Götterfunken“ oder „I’m Too Sexy“.
Alle Spuren seines wundersamen Wandelns auf Erden versteht er als kostbare Hinterlassenschaft, auch die ausrasierten Nasenhaare im Waschbecken, den Zahnpastarotz auf dem Badezimmerspiegel oder das gebrauchte Kondom im Biomüll (wo es trotz des Geruchs nach verrottenden Eingeweiden einfach nicht hingehört). Aber manchmal muss mann eben doch etwas besorgen, das sich in Geschenkpapier wickeln und formvollendet überreichen lässt. Es drohen Feiertage aller Art, Geburtstage, Valentinstage, Jahrestage, Kennenlerntage, dazu Entschuldigungen und natürlich Bagger- und Überredungsaktionen. Damit ist der Mann herausgefordert, denn das Wichtigste, das Allerwichtigste bei einem Geschenk ist mitnichten der Preis, obwohl das uns Frauen immer vorgehalten wird (und obwohl es den meisten Geschenkideen tatsächlich gut tut, wenn man ein paar Euro mehrinvestiert), sondern dass er sich dabei Gedanken gemacht hat.
Liebe Männer, rechnet schon mal mit der Frage, warum ihr ausgerechnet das gekauft habt. Frauen hören auch gerne die Entstehungsgeschichte eines Geschenks. Frauen wollen wissen, was überlegt und wieder verworfen wurde, wo danach gesucht wurde, wie es schließlich zum entscheidenden Hinweis kam. Deshalb niemals, aber wirklich niemals fertig gebundene Blumensträuße kaufen, die in Läden in großen Eimern herumstehen, und bitte auch keine Pralinenpackungen, auf denen bereits „You are so sweet“ steht. Frauen wollen keine Instant-Präsente, sondern unter Qualen und Einsatz des eigenen Lebens exklusiv für sie erlegte Mammuts.
AUS: SOPHIE ANDRESKY „ECHTE MÄNNER. WAS FRAUEN WIRKLICH WOLLEN“. © 2008, BY ZWEITAUSENDEINS VERSAND DIENSTE GMBH, WWW.ZWEITAUSENDEINS.DE