Angeblich, und ich meine das ernst, ist jetzt Winter. Theoretisch zumindest. Winter, das ist die kälteste Jahreszeit in einer Region. Das behaupte nicht ich, das sagt das Lexikon. Nun ist es aber so, dass Frauen sich im Allgemeinen und Speziellen wenig darum scheren, was andere sagen (vor allem, wenn der andere ein Mann ist). Für Frauen findet Winter nur draußen statt. Und draußen, das ist der Bereich, der nicht die Wohnung ist.
Insofern ist Winter für sie genauso ein rein theoretisches Konstrukt, wie die Annahme, auch mit nur zwei Paar Schuhen eine lebenswerte Existenz zu führen. Fehlt natürlich die alles entscheidende Frage: Warum ist das so? Die Antwort: Weil irgendjemand irgendwann die Zentralheizung erfunden hat. Prinzipiell keine dumme Idee. Drinnen ist es warm und draußen vergnügen sich die Polarbären (es sei denn, man ist auf der Insel gestrandet, auf der „Lost“ spielt - aber immerhin gibt es dort auch keine Fernwärmegeräte). Nun muss man dazu sagen, dass Männer und Frauen von gewissen Dingen unterschiedliche Vorstellungen haben (siehe auch Penisgrößen oder Parklücken). Dazu gehört auch die Raumtemperatur.
Für Männer ist der Aufenthalt in einem Zimmer behaglich, wenn es darin ungefähr so warm ist, wie sich ein Bier anfühlt, das man vergessen hat, in den Kühlschrank zu stellen. Frauen hingegen erschaffen in geschlossenen Räumen am liebsten ein Klima, das Männer nur dann kennenlernen, wenn der Bademeister zum Aufguss kommt. Typisch ist jedoch auch, dass Frauen nicht etwa erst dann heizen, wenn die Temperaturen sinken. Sie drehen an den Reglern der Heizkörper bereits, wenn jemand in ihrer Gegenwart das Wort September ausspricht. Frauen heizen präventiv, was in etwa so sinnvoll ist, wie gestern Viagra einzuschmeißen, weil man übermorgen in den Puff geht.
Nun könnte man durchaus verstehen, dass ein Teil der Erdenbevölkerung es daheim gern warm hat. Jedoch ist mir noch keine Frau begegnet, die trotz eines Raumklimas wie in Zentralafrika nicht frieren würde. Während man seinen Toaster auf Ebay verkaufen kann, weil es absolut ausreicht, die Toastscheiben zwischen den Heizungslamellen kross zu kriegen, verlangt sie noch immer nach einer Decke und einer Wärmflasche. Einem Mann kann das nicht passieren. Was auch an der Tatsache liegen mag, dass er niemals auf die Idee käme, am 4. Januar in den eigenen vier Wänden barfuß und in kurzen Hosen und Tank-Top herumlaufen zu müssen.