Ihr Einfluss auf Orange Juice oder Atztec Camera war unüberhörbar. Kurz: Sie definierten das, was später unter der Bezeichnung "Indie" subsumiert werden sollte. Auch Morrissey und Marr fanden, so will es die Legende, über The Monochrome Set zusammen. 1978 von den Kunststudenten Bid und Lester Square gegründet, bestechen The Monochrome Set bis heute durch einen kühlen, eleganten Sound: unverzerrte, scharfe Gitarren, seltsame Akkorde, ein spröder, zackiger Beat, starke Melodien.
Obwohl man auf dem neuen Album diesmal Banjos, Hammond Orgeln, weiblichen Backinggesang und sogar Flöten hören kann, merken Fachleute sowie Laien sofort: Das ist The Monochrome Set. Unverzerrte, nervöse Gitarren, ein Sound zu einem Nouvelle-Vague-Film … aber einer mit Michael Caine, Louis de Funès und Belmondo (Regie: Andy Warhol). Seltsam zeitlos, man kann diesen Sound nicht zuordnen. Zwar in den Fifties und den Sixties verwurzelt (der Gitarrensound ist beispielsweise ein Hybrid aus Duane Eddy und Sterling Morrison), und doch empfindet man ihn seltsamerweise als modern. Dazu Bids Stimme, welche dieses Mal eher an die großen amerikanischen Crooner als an Lou Reed erinnert.
Weshalb es bisher nicht zum ganz großen Erfolg gereicht hat, darüber mögen sich Musikhistoriker und Kritiker die schlauen Köpfe zerbrechen.
Am 13. März 2015 veröffentlicht Tapete Records das neue The Monochrome Set Album "Spaces Everywhere". Wer sie schon vorher hören oder entdecken will, muss am 10.1.2015 ab 23:00 Uhr ins Hamburger "Nachtasyl" kommen.