Die beiden neuen Tonträger zeigen nun die gegenwärtigen Entwicklungen in den beiden Musikstilarten „Electro-Tango“ und „Tango-House“ auf. „Electro-Tango“ wurde zum Millenium von der französischen Formation Gotan Project angestoßen, inzwischen neigt sich diese Epoche aber unüberhörbar ihrem Ende zu. Deshalb war es das Ziel dieses Samplers auf der A-Seite die attraktivsten und berühmtesten Electro-Tango-Titel zusammen zu stellen. Daher ist es dann auch kein Wunder, dass man dort gleich mehrere Tracks der federführenden Formationen findet, wie Fererico Aubele, Otros Aires oder Gotan Project.
Und wenn man Electro-Tango wirklich umfassend präsentieren will, dann dürfen die Klassiker von Juan Carlos Caceres, Tanghetto oder Electro Dub Tango natürlich auch nicht fehlen. Auf der A-Seite von „The Tango Club Night, Vol. 4“ finden wir zusätzlich einige Perlen, die speziell von DJs geliebt werden, weil sie damit auf Tango-Events die Standardroutine sprengen können. Die Rede ist von Vivi Pedraglio aus Argentinien mit „Soy del Sur“, Peder feat. Anne Trolle aus Schweden mit „White Lillies“ oder Soapkills aus dem Libanon mit „Tango“.
Mit konventionellem Tango hat das wenig zu tun, aber die eleganten Figuren erfahrener Tangopaare funktionieren bei solchen Tracks immer ganz hervorragend. Alle Stücke der „Club Night“-Samplerreihe kann man ja seit langem nicht nur als CD erwerben, sondern völlig problemlos im Netz als Download erwerben. In dem Fall stehen diese Titel für sich alleine und sind nicht ineinander gemixt. Aber wer den Doppel-Sampler “The Tango Club Night, Vol. 04“ im CD-Format erwirbt, der bekommt auf der B-Seite für seinen Club einen echten „Tango-House“-DJ-Mix im Tempo 124 BpM geliefert. Damit keine Missverständnisse entstehen: hier haben nicht etwa Tango-Musiker versucht, sich irgendwie dem Sound von House anzunähern (was in der Regel offenbart, dass Tango-Musiker selten in der Club-Welt zuhause sind), sondern hier integrieren viel mehr bekannte House-Producer, die für sie ungewöhnlichen Tango-Klänge, in ihren jeweiligen elektronischen Kosmos. Also Leute, wie Marcelo Rosselot, Rainer Weichhold, Chris Rockford oder Tom Leeland, die man bei „Beatport“ meistens in den Fächern „Deep House“ oder „Tech House“ findet. „The Tango Club Night Vol. 4“ wurde wie immer von DJ Ralph „von“ Richthoven zusammengestellt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer auf Tango in seiner Jetztform steht, wird an The Tango Club Night Vol. 4 nicht vorbei kommen.