Text: Markus Boden
Wenn einer Jamaika kennt, dann Josef Forstmayr. Beim Erfolgsmanager des Nobelhotels Round Hill in Montego Bay urlaubt nicht nur ganz Hollywood, der 54-Jährige lebt seit einem guten Vierteljahrhundert auf der Insel. Schon allein deshalb ist Forstmayr der beste Fremdenführer, den man sich vorstellen kann.
Als ich ihn nach seinen persönlichen Lieblingsspots auf Jamaika fragte, musste er keine Sekunde nachdenken. Und ich schnell mitschreiben, um von seiner Begeisterung nichts zu verpassen. Schon Filmlegende Errol Flynn wusste genau, warum er sich in der Gegend um Port Antonio eine Plantage kaufte. Frenchman’s Cove ist eine der schönsten Badebuchten der Karibik. Der weiße Sand, das grünblaue Wasser - einfach traumhaft. Dann die Reach Falls nahe des Fischerdorfes Manchioneal. Wasserfälle, zu denen sich nur wenige Touristen verirren. Forstmayr erzählt: „Als ich einmal Tom Cruise hinführte, war der so fasziniert, dass er Regisseur Roger Donaldson von ,Cocktail‘ davon überzeugte, dort zu drehen. Tatsächlich entstand dann um die Reach Falls die Liebesszene mit Tom und Lisa Shoe.“
Eine gute Autostunde von Montego Bay entfernt liegt Bloody Bay in Negril. Obwohl Negril als Touristenort in den letzten Jahren immer mehr gewachsen ist, ist Bloody Bay (der Name stammt aus der Zeit der Walfänger) noch immer eine umwerfend schöne Bucht, die sich dem 8-Miles-Beach der Long Bay anschließt. Auf der Fahrt dorthin ist ein Besuch von Black River Touristenp icht. Der Ort liegt am gleichnamigen Fluss an der Südküste; Black River ist zugleich das größte Fluss system Jamaikas. Der Ort selbst strahlt mit seinen halb verfallenen Guesthouses eine faszinierend mystische Atmosphäre aus. Eine der schönsten Stellen dort ist, wo der Fluss ins Meer fließt. Obwohl das Wasser glasklar ist, lässt es die Wurzeln der Indigo-Bäume tiefschwarz schimmern.