Jeder Tag, der zwischen Verdacht und Diagnose vergeht, kann über Leben und Tod entscheiden. Während viele Patienten wochenlang auf einen Termin warten müssen, haben die Medizintechnik-Unternehmen VivaScope und Canfield Scientific eine vielversprechende Lösung entwickelt. Dank ihrer innovativen Technologien ist es nun möglich, die Diagnose und Behandlung von Hautkrebs in nur einem einzigen Termin abzuschließen – und damit wertvolle Zeit zu gewinnen.
Hautkrebs-Diagnose auf einen Blick: Wie Digitalisierung den Systemkollaps verhindern kann
München, 30.10.2024. Ein Besuch beim Dermatologen kann für viele Patienten zur Geduldsprobe werden. Besonders in ländlichen Regionen müssen sie oft bis zu 12 Wochen auf einen Termin warten – eine potenziell kritische Verzögerung bei der Diagnose von Hautkrebs. Doch die innovative Kombination des Vectra 360°-Systems von Canfield Scientific und konfokaler Lasermikroskopie von VivaScope bietet eine vielversprechende Lösung. Diese Technologien sind nicht nur schneller, sondern auch genauer als das menschliche Auge, das bislang zur Hautkrebsdiagnose herangezogen wurde. Dr. Banchi, Anwendungsspezialist bei VivaScope, erklärt: „Durch die Zusammenführung unserer fortschrittlichen Systeme haben wir den komplexen und oft langwierigen Diagnoseprozess erheblich verkürzt. So können auffällige Hautstellen nicht nur schneller erkannt und anschließend analysiert werden, sondern auch präziser behandelt werden."
Abgelichtet und gescannt: Dermatologen erhalten digitale Unterstützung mit KI
Im neuen Verfahren der Hautkrebsvorsorge wird mithilfe des innovativen Canfield-Systems Vectra WB360, das aus 92 Kameras besteht, eine umfassende Ganzkörperaufnahme des Patienten in 3D erstellt. Dieses System erkennt selbst kleinste Hautveränderungen auf der Oberfläche präzise. Die aufgenommenen Bilder werden sofort von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet. Bei entdeckten kritischen Auffälligkeiten folgt eine detaillierte Untersuchung mit dem In Vivo VivaScope 1500 schmerzfrei in die Hautschichten. Dr. Roberto Banchi erklärt, dass die Geräte Hautstrukturen bis zu 200 Mikrometern tief visualisieren können. Durch den Einsatz des In Vivo VivaScope 1500 kann die Effizienz der Melanomerkennung gesteigert werden, sodass jede zweite Biopsie vermieden werden kann. Wenn es sich wirklich um eine Läsion handelt, die entfernt und analysiert werden muss, kommt das neue Ex Vivo VivaScope 2500 zum Einsatz. Dabei wird das frische Gewebe innerhalb von Minuten noch während der Patient vor Ort ist gescannt. Anschließend zeigt sich sofort die zelluläre Struktur des Gewebes, die von Pathologen interpretiert werden kann. Per Fernzugriff kann der Pathologe erkennen, ob die bösartigen Stellen komplett entfernt worden sind oder erneut nachgeschnitten werden muss. Der Patient kann anschließend die Praxis verlassen und muss nicht erneut kommen.
Technologie entlastet Gesundheitssystem
Die Ex Vivo VivaScope-Technologie führt zu einer signifikanten Reduktion des Personalbedarfs und senkt die Kapazitätskostenrate (CCR) um die Hälfte, wodurch die finanzielle Belastung des Gesundheitssystems merklich verringert wird. Das Erlernen dieser fortschrittlichen Technik gestaltet sich dank etablierter Schulungsprogramme, die von Experten geleitet werden, schnell und effizient, sodass das medizinische Personal rasch einsatzbereit ist, erklärt Dr. Banchi von VivaScope. Durch die Kombination innovativer Bildgebungsverfahren mit automatisierten Analyseprozessen sind Ärzte in der Lage, schneller zu reagieren und genauere Diagnosen zu stellen. Diese Entwicklungen tragen nicht nur zur Reduzierung der Arbeitsbelastung für die Ärzte bei, sondern verbessern auch die Patientenerfahrung erheblich. Dr. Banchi betont: „Wir sehen hier die Vision einer dermatologischen Praxis als One-Stop-Shop.“ Dieses integrierte Konzept ermöglicht es Dermatologen, verdächtige Läsionen sofort und präzise zu untersuchen, was die Effizienz der Diagnosen entscheidend erhöht. Damit wäre es möglich, die Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Hautkrebs in nur einem einzigen Termin durchzuführen.
Dresden zeigt den Weg: One-Stop-Shop Lösung
Das Universitätsklinikum Dresden gehört zu einer der ersten Einrichtungen, die diese Kombination beider Technologien einsetzt. Dort nutzen Dermatologen sowohl die Ganzkörperfotografie von Canfield als auch die präzise Analyse kritischer Hautläsionen mithilfe von VivaScope. Die Verbindung von Künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Bildgebungsverfahren verspricht dabei eine noch größere Effizienz. „Wir arbeiten daran, KI-Algorithmen wie wir sie bereits von Canfields Geräten kennen, auch in die VivaScope Geräte zu implementieren“, verdeutlicht Dr. Banchi von VivaScope. Damit würden auch die Bilder in den Hautschichten von einer KI analysiert werden und den Ärzten bei einer Diagnose unterstützen.
Die Technologien von Canfield Scientific und VivaScope könnten bald zum Standard in der Diagnose und Behandlung von Hautkrebs weltweit werden und dazu beitragen, die Versorgung vieler Patienten zu verbessern und unnötige Biopsien zu vermeiden.
Quelle: http://www.vivascope.com/de