Weihnachtszeit - Fremdgehzeit?

An den besinnlichsten Tagen des Jahres brennt es in vielen deutschen Beziehungen angeblich lichterloh: Statt trauter Zweisamkeit suchen Partner vermehrt das Abenteuer im Netz?

Das zumindest behauptet das Portal Seitensprung-Fibel.de. Es verzeichnete über die letzten sieben Jahre ein um 30 Prozent höheres Fremdgeh-Interesse nach den Feiertagen als im Jahresdurchschnitt.

Zum Jahresanfang schauen sich sogar doppelt so viele Menschen wie sonst nach einem Techtelmechtel um. Der Hauptgrund: An Weihnachten kracht es in vielen Haushalten gewaltig. Eine repräsentative Online-Umfrage unter 1.000 Deutschen, die Seitensprung-Fibel.de beim Marktforschungs-Panel Toluna in Auftrag gegeben hatte, offenbart die häufigsten Streitgründe.

In den meisten Fällen sind externe Stressfaktoren Auslöser für einen Streit. 36 Prozent der Befragten sehen den allgemeinen Stress in der Vorweihnachtszeit als Ursache für Streitigkeiten. Auch die Familie sorgt für Zündstoff: Ob nervige Weihnachtspendelei zwischen den Familien (29 Prozent), Diskussionen, mit wem man das Fest wo verbringt (27 Prozent) oder Streitthemen, die ausgerechnet unterm Weihnachtsbaum zur Sprache kommen (27 Prozent). Auf Platz 5 der Rangliste steht der Konsumdruck in der Weihnachtszeit: Nahezu jeder vierte Befragte nennt die resultierende finanzielle Belastung zum Fest als Streitursache.

Führt Erfahrung mit dem Festtagstrubel zu mehr Gelassenheit - und folglich zu weniger Streit? Es scheint so: Fast alle abgefragten Stressfaktoren werden von jüngeren Befragten häufiger als Streitgrund eingestuft als von Menschen über 55 Jahren. Besonders erhitzen die jungen Gemüter das Hin- und Herfahren zwischen den Familien und mangelnde Wertschätzung für das Mitwirken bei der Festgestaltung: Bei den Befragten bis 34 Jahre sind dies fast doppelt so häufig Streitauslöser wie bei den Menschen ab 55, die ihr Lehrgeld scheinbar gezahlt haben.