Die erste historisch belegte Erwähnung des Kondoms findet sich im 1564 publizierten Werk „De morbo gallico“ des italienischen Anatomen Gabriele Falloppio. Er empfahl das aus Leinen hergestellte Kondom als sicherste Methode, um sich vor Syphilis zu schützen. Die ältesten bisher bekannten Kondome wurden in einer Latrine des 1646 abgebrannten Schlosses Dudley Castle nahe Birmingham gefunden.
Für einen späteren Fund (ca. 1780−1810) liegen sogar die genauen Maße der Kondome vor: Länge: 190 mm, Durchmesser: 60 mm,Stärke: 0,038 mm. Als Material diente Tierdarm (Blinddarm) von Schafen und Ziegen oder Schwimmblasen von Wels und Stör. Kondome aus Tiermembran sind unelastisch, deshalb half ein angenähtes Stoffbändchen beim Zubinden.
In seinen Memoiren „Geschichte meines Lebens“ erzählt Casanova (1725−1798) sowohl von der Anwendung als auch der Anprobe verschieden großer Kondome. Mit der Erfindung der Vulkanisierung von Kautschuk durch Charles Goodyear wurde nicht nur die Reifenindustrie, sondern auch das Kondom revolutioniert. 1855 wurde das erste Gummi-Kondom hergestellt, damals noch mit Naht. Der Berliner Julius Fromm entwickelte 1912 die Methode, Kondome durch das Eintauchen von Glaskolben in eine Gummilösung herzustellen, so konnte er dünne Kondome ohne Naht produzieren. Seit 1930 wird Latex verwendet.
Heutiger Weltmeister im Kondomverbrauch ist Japan: Im Land der aufgehenden Sonne verhüten 40,7% der Paare mit Kondom. 27 Milliarden Kondome werden jährlich weltweit verbraucht. Bei 15% aller Anwendungen kommt es zu Komplikationen. In 44,9% der Fälle wurde das Reservoir nicht zugehalten. In 11,4% haben das Kondom verkehrt herum aufgezogen. Mit der Anwendung von Kondomen haben 37% der Männer Probleme. 4,6% der Kondome werden durch die Hände oder scharfe Gegenstände beschädigt.
Also Obacht beim Kondomverkehr!