"Was heute in Mode ist, ist morgen altes Zeug. Das macht müde." Nicht jeder Wandel in der Modebranche, in der es mittlerweile fast nur noch um die Bildung einer Marke gehe, findet seine Zustimmung: "Heute geben Firmen den Stars Verträge, damit sie die Sachen ihrer Designer tragen. Das Geld, das in die Werbung und die Honorare mit Celebrities geht, können die Unternehmen doch gar nicht mehr mit Klamotten verdienen!"
Fashion Shows, erzählt er, seien für ihn wie ein Film: "Man präsentiert Kleidung, und das Model ist eine Schauspielerin. Hätte es keine Shows gegeben, hätte ich keine Mode gemacht. Ich liebe das." Häufig arbeitet er bei der Präsentation seiner Mode mit Frauen zusammen, die nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, wie Beth Ditto oder Rossy de Palma. "Was ich nicht mag, sind zu perfekte Models - ich will unterschiedliche Schönheiten zeigen."
Ein Fitnessstudio würde er nie betreten: "Ich hasse Fitnessstudios! Ich hatte immer das Glück, einfach muskulös zu sein. Jetzt, wo ich 64 werde, verändert sich der Körper - Fett statt Muskeln. Ich muss wohl was machen, aber bitte nur ein wenig."
Schon als kleiner Junge wollte Jean Paul Gaultier Modedesigner werden. Mit 18 fing er als Assistent bei Pierre Cardin an. Heute, 45 Jahre später, gilt Gaultier als Enfant terrible der französischen Mode.