Die historischen Flaschen waren zufällig entdeckt worden und enthielten eines der ersten Biere, die jemals mit ‚Saccharomyces Carlsbergensis‘ gebraut worden waren. Diese Hefe ist der Prototyp aller untergärigen Hefen, die heute für die Produktion von Pils- und Lagerbieren weltweit genutzt werden. Emil
Christian Hansen, der damals für das Carlsberg Laboratory arbeitete, war es als Erstem gelungen, eine sogenannte Reinzuchthefe zu züchten: Hefezellen, die alle von der gleichen Mutterzelle abstammen und deren Reaktion beim Gärprozess deshalb genauer steuerbar ist. Zuvor hatten Brauer gemischte Hefen verwendet – mit oftmals unvorhergesehenen und ungenießbaren Resultaten. Hansen war die Qualität der Bierherstellung so wichtig, dass er sogar Kulturen seiner Hefe kostenlos anderen Brauereien zur Verfügung stellte – darunter auch solchen, die noch heute weltweit erfolgreich sind. Die revolutionäre Hefe aus der Carlsberg-Brauerei ist damit der Ursprung aller heutigen Qualitätsbiere.
Die Mitarbeiter des Carlsberg Research Laboratory nutzten die historische Hefe jetzt für einen sogenannten Re-Brew, eine Wiederauflage des ersten Qualitätsbieres der Welt. Sie verwendeten dazu möglichst authentische Verfahren und Rohstoffe sowie das Originalrezept. Mit dem Resultat feiert das Labor sein 140. Jubiläum und seine lange Geschichte von Entdeckungen auf dem Gebiet des Bierbrauens. Die erste von nur 30 Flaschen des „Original 1883“ bekam SKH Kronzprinz Frederik von Dänemark bei einem feierlichen Abendessen überreicht.
Bei einer offiziellen Verkostung des „Original 1883“ hatten außerdem Braumeister und Fachjournalisten aus der ganzen Welt die einmalige Gelegenheit, die geschmackliche Zeitreise ins Jahr 1883 anzutreten. Sie zeigten sich begeistert von dieser Möglichkeit und beschrieben das historische Bier als fruchtig mit einer ausgewogenen Süße.