In der Familien- und Reisetauglichkeit liegt immer noch ein Problem begraben, sagt Diplom-Ingenieur Martin Oehmichen: "Bisherige Elektro- und Hybridkonzepte scheitern an den Einsatzzwecken Alltag und Familie - und der Lade-Infrastruktur, die in Deutschland mangelhaft ist. Ausschließlich im Hybrid-Bereich ist für unsere normale Mobilität eine Zukunft unter den gewöhnlichen Einsatzzwecken denkbar", so der Spezialist von Technogerma Systems.
Das Unternehmen baut Motoren- und Komponentenprüfstände für die zukünftigen Antriebe und hat zur Zukunft der Mobilität jüngst Experten aus der Automobilwirtschaft befragt. Mehr als 40 Prozent der 100 befragten Fachleute sehen eine ausschließliche Zukunft bei Verbrennungsmotoren - Diesel oder Benzin. Alternativen Konzepten gehört hingegen die Zukunft bei der Kosten-Nutzen-Bilanz. 52 Prozent der Antriebsexperten sehen tatsächlich den größten Vorteil bei hybriden Antrieben.
Im Gegensatz dazu haben laut ADAC-Studie mehr Autofahrer Interesse an einem Fahrzeug mit Gasantrieb. "Wie sich Gas vor allem mit Blick auf den Preis in der Zukunft entwickeln wird, ist ungewiss - daher gehört das Gaskonzept nicht zu den zukunftsträchtigen - wenn auch sehr umweltfreundlichen - Modellen. Am meisten Sinn machen aus Antriebssicht die Konzepte, bei denen zwischen Elektroantrieb und einem konventionellen, sparsamen Motor gewählt werden kann. Wenig relevant ist die Energierückgewinnung - diese macht nur einen kleinen Teil der positiven Hybridbilanz aus", so Dipl.-Ing. Martin Oehmichen.
Bei Hybridfahrzeugen, die eine Wählbarkeit der Antriebsformen bieten, sehen 36 Prozent der Automotive-Experten hier die größte Chance für den modernen Individualverkehr. Dem reinen Elektroauto kommen laut Experten alleine die Strompreise in die Quere - 52 Prozent sehen bei den steigenden Preisen wenig Chancen für Privathaushalte, neben der mangelnden Alltagstauglichkeit aufgrund des dünnen Tankstellennetzes.