Das belegten auch die nackten Zahlen: Noch 2012, also 20 Jahre nach der Produktionseinstellung, waren auf deutschen Straßen 450.000 Autos des Modells unterwegs. „Seine Motorenvielfalt und sein Erfolg machten ihn für uns zum idealen Veredelungsobjekt“, erklärt Hans-Jürgen Abt. Die Leistungsbandbreite reichte von 55 PS (40 kW) in den kleinsten Benziner- und Dieselvarianten bis zu 210 PS (155 kW) beim mit G-Lader „befeuerten“ Limited mit 1,8 Litern Hubraum.
Und natürlich hatte der Zweier auch "seinen" GTI. Dieser war später auch mit Kat erhältlich. Er leistete in der Basis 112 bzw. 107 PS (82 bzw. 79 kW). „Der Golf II GTI war nicht nur als Acht-, sondern auch als Sechzehnventiler erhältlich, was damals eine Herausforderung für uns darstellte“, erinnert sich Hans-Jürgen Abt. Beim Sechzehnventiler mit Kat war der Leistungsschwund beträchtlich, es blieben aber immerhin 129 PS (95 kW).
Der König der „Gölfe“ der intern „Typ 19E“ genannten Baureihe war der G60, der 160 bzw. als Limited 210 PS (118 bzw. 155 kW) leistete und teilweise mit VW-Allradantrieb Syncro ausgestattet war. Bei ABT liebte man diesen Kompaktsportler: „Der war eine schnelle und kompromisslose Fahrmaschine“, schwärmt Hans-Jürgen Abt. Bei den „Äbten“ konnte man noch einen Power-Zuschlag ordern - bis zu 240 PS (177 kW) waren nach der Allgäuer Kraftkur drin. Erstmals beschäftigte sich ABT auch intensiv mit den Selbstzündern im Golf - möglich machte es der neue GTD, in dem der Diesel-Turbolader seine Premiere feierte.
ABT sorgte auch für eine markante und beeindruckende Außenwirkung „seines“ Golf II: Ein Spoiler quer über das Fenster der Heckklappe, Frontspoiler, Seitenleisten mit „ABT Power“- Schriftzug oder auch Felgen in Rennsportoptik sorgten für einen selbstbewussten Auftritt. Die - im Gegensatz zum Einser-Golf - nicht von Giorgio Giugiaro, sondern von der VW-Designabteilung erdachte Karosserie, gefiel den Verantwortlichen bei ABT einfach. „Schnörkellos, eigenständig und zeitlos“, nennt sie Hans-Jürgen Abt. Er erzählt, dass der Zweier seinerzeit ein echter Trendsetter in seiner Klasse war: Eine „CityStromer“ genannte Kleinserie mit Elektromotor war ebenso im Angebot wie Allradantrieb oder der Golf Country, der praktisch fast schon ein SUV war. „Allerdings war der seiner Zeit voraus und daher nicht so erfolgreich“, ergänzt Hans-Jürgen Abt.