Das ergab eine Erhebung des Verbraucherportals für Produkt- und Preisvergleiche billiger.de. Unumstrittene Diebstahlhochburg war dabei im Jahr 2014 das ostsächsische Görlitz. Gemessen an der Anzahl der angemeldeten Kraftwagen und der bei der Polizei eingegangenen Diebstahlmeldungen verschwanden in der kleinen Grenzstadt zu Polen hochgerechnet 616 Autos je 100.000 zugelassener Fahrzeuge (insgesamt 157 Straftaten). Damit liegt die Kommune im Städtevergleich satte 507% über dem Studiendurchschnitt.
Auf dem zweiten Platz landet Berlin. Die Hauptstadt verzeichnete insgesamt 6.664 Diebstähle - keine andere deutsche Stadt hat mehr Straftaten aufzuweisen. Im Vergleich zu den zugelassenen Kraftfahrzeugen ergibt dies eine Klau-Quote von 532 Delikten je 100.000 zugelassener Fahrzeuge (+425%). Es folgt das südbrandenburgische Cottbus. Mit einer Diebstahlquote von 496 Autos je 100.000 zugelassener Wagen (+389%) landet Cottbus auf Platz drei. Insgesamt wurden 258 Diebstähle gezählt. Und auf Platz vier findet sich: Frankfurt an der Oder. Die Behörden verzeichneten für das Jahr 2014 (insgesamt 146) sage und schreibe 137 Straftaten weniger als 2013 (insgesamt 283).
Dieses "ostdeutsche Minenfeld" für Autobesitzer wird auch durch folgende Zahlen verstärkt. Im Osten verschwanden zwar weniger Autos (16.155) als in den alten Ländern (20.233). Doch im Vergleich zu den zugelassenen Wagen ergibt es eine Diebstahlquote von 176 (Ost) zu 75 (West) je 100.000 gemeldeter Autos.
Viel entspannter können Autobesitzer "ihre besten Stücke" im Süden und Südwesten der Republik abstellen. Als besonders sicher stellten sich in der billiger.de-Auswertung Städte in Baden-Württemberg und Bayern heraus: Top-Werte erreichen Tübingen mit nur 13 gestohlenen Autos je 100.000 zugelassener (insgesamt 5), Reutlingen 18 je 100.000 (insgesamt 12), Coburg (insgesamt 5) und Würzburg (insgesamt 13), beide 20 je 100.000 angemeldeter Kraftwagen.
Im Landkreis Miesbach (Bayern) könnte man, hypothetisch gesprochen, sein Auto sogar auch unverschlossen abstellen. Die Möglichkeit eines Diebstahls scheint äußerst gering. Im Jahr 2014 verzeichnete die Polizei nur einen Diebstahl. Dies bedeutet eine gerundete Quote von einem Delikt je 100.000 zugelassener Kraftwagen. Mit etwas Abstand folgen die Kreise Neumark in der Oberpfalz (sechs je 100.000, sechs Delikte absolut), Odenwaldkreis (fünf Delikte absolut) und Fürth (sechs Delikte absolut), beide mit acht Diebstählen je 100.000 Kraftwagen.
Weniger als ein Drittel der gestohlenen Wagen können von den Behörden wieder aufgefunden werden. Besonders brisant: Allein 17 der 24 als "Diebstahlhochburg" definierten Städte liegen noch unter den mageren 27,5% der bundesweiten Aufklärungsquote. Besonders auffällig dabei: Rostock (6,7%) und Aachen (8,5%). Doch auch andere Städte aus dem Mittelfeld oder den "sicheren Städten" sind vor miesen Quoten nicht gefeit: Stralsund (6,5%) oder Marburg (8,3%). Auf Bundesebene schneiden die Stadtstaaten am schlechtesten ab: Hamburg (10,2%), Berlin (11,9%) und Bremen (16%).