Dies ergab eine repräsentative Befragung von knapp 2.000 Personen, die im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) vom Marktforschungsinstitut Ipsos im April 2018 durchgeführt wurde. Das hat Folgen:
19 Prozent der Befragten reagieren aggressiv auf Raser und Drängler. Sie gaben an, dass sie sich von deutlich schneller Fahrenden nicht beeindrucken lassen. Im Gegenteil: Sie entscheiden sich dafür, bewusst auf der Überholspur zu fahren, selbst wenn der rechte Fahrstreifen wieder frei ist. Teilweise tippen sie sogar leicht aufs Bremspedal, um so für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu sorgen. 15 Prozent antworteten, dass sie vor Fahrern und Fahrerinnen, die schneller als die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h fahren, Angst haben. Sie fühlen sich bedrängt, schauen deshalb immer wieder in den Rückspiegel und versuchen, schnellstmöglich auf die rechte Spur zu kommen. Weitere zwölf Prozent vermeiden es, auf der Autobahn zu überholen. Sie setzen nur dann zum Überholen an, wenn kein Auto hinter ihnen zu sehen ist oder nur wenige Autos zu überholen sind. Zehn Prozent erhöhen die eigene Geschwindigkeit, wenn sie beim Überholen von hinten bedrängt werden. Dabei fühlen sie sich jedoch unwohl. Einige (sechs Prozent) - insbesondere Ältere - vermeiden aus Angst vor dieser Stresssituation Autobahnfahrten nach Möglichkeit ganz.
In Deutschland gilt auf Autobahnen ohne Tempolimit die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Immer wieder nutzen Einzelne das, um deutlich schneller zu fahren. "Dieses Verhalten ist äußerst bedenklich. Schließlich gilt laut StVO der Grundsatz, gegenseitig Rücksicht aufeinander zu nehmen", sagt DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner. Zu schnelles Fahren und mangelnder Sicherheitsabstand sind nach wie vor Hauptunfallursachen. Der DVR empfehle daher allen Autofahrerinnen und Autofahrern, auf der Autobahn eine angepasste Geschwindigkeit zu wählen und die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h einzuhalten.