Eine Umfrage des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) zeigt: Fast die Hälfte der Autofahrer bildet sich ein, sie könnte den sogenannten Sekundenschlaf durch Fahrerfahrung ausgleichen. 43 Prozent der Autofahrer sind überzeugt, den Zeitpunkt des Einschlafens sicher vorhersehen zu können. Eine fatale Fehleinschätzung. Richtig ist dagegen: Wenn der Schlafdruck im Körper eine bestimmte Schwelle überschreitet, kann der Mensch dem weder durch Willensstärke, Erfahrung oder vermeintliche Tricks widerstehen. Dann kann schlagartig ein Schlafzustand eintreten, bei dem manchmal sogar die Augen offenbleiben.
Tricks wie Fenster öffnen, laute Musik hören oder Kaffee trinken helfen erwiesenermaßen nur kurzzeitig oder gar nicht. Das einzige was hilft, ist Schlaf. Schon eine kurze Schlafpause ("Powernapping") am Straßenrand reduziert das Unfallrisiko deutlich. Der ACV Automobil-Club Verkehr kritisiert, dass viele Auto Fahrende trotzdem zu selten eine Pause machen und Anzeichen von Erschöpfung nicht ernstnehmen. Pressesprecher Gerrit Reichel: "17 Prozent der Autofahrer und -fahrerinnen bleiben trotz deutlicher Erschöpfungserscheinungen wie nachlassender Aufmerksamkeit, häufigem Gähnen oder Schwierigkeiten beim Halten der Spur noch am Steuer.
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Das ist unverantwortlich. Wer übermüdet Auto fährt, handelt fahrlässig und bringt sich und andere in große Gefahr." Müdigkeit wirkt beim Autofahren ähnlich wie Alkohol. Sie beeinträchtigt das Gefahrenbewusstsein und das Reaktionsvermögen. 17 Stunden ohne Schlaf verschlechtern das Reaktionsvermögen wie 0,5 Promille Alkohol im Blut. Bei 100 km/h bedeuten schon drei Sekunden Kontrollverlust einen lebensgefährlichen Blindflug über 80 Meter.
Um das Thema gerade zur Urlaubszeit ins Bewusstsein zu rücken, starten der ACV und der DVR gemeinsam eine neue Aktion im Rahmen ihrer Kampagne gegen Sekundenschlaf. Kern der Aktion sind sechs originelle Videos, die von Beginn der Sommerferien an auf den Seiten von ACV und DVR bei Facebook und Twitter zu sehen sind. Sie zeigen kuriose Situationen mit schlafenden Menschen, zum Beispiel im Café, im Waschsalon oder an einem Laternenpfahl. Die klare Botschaft der Videos: "Schlaf wo du willst. Nur nicht am Steuer."