Führerscheinumtausch für Seh-Check nutzen

Bis 2033 müssen sämtliche Führerscheine umgetauscht sein - ohne erneute Prüfung oder Gesundheits-Check. Dabei ist der Umtausch eine gute Gelegenheit, das Sehvermögen mal wieder auf Fahrtauglichkeit zu überprüfen.

(c) ZVA/Peter Boettcher

Seit einigen Jahren läuft der Umtausch für rund 43 Millionen deutsche Führerscheine in EU-weit einheitliche und fälschungssichere Exemplare und deren Erfassung in einer Datenbank. Bis 2033 müssen sämtliche Führerscheine umgetauscht sein - ohne erneute Prüfung oder Gesundheits-Check. Dabei ist der Umtausch eine gute Gelegenheit, das Sehvermögen mal wieder auf Fahrtauglichkeit zu überprüfen.

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) fordert schon seit Langem einen regelmäßigen und altersunabhängigen, verpflichtenden Wiederholungssehtest für alle Führerscheininhaber. Aber auch eine freiwillige, jährliche Überprüfung der Sicht ist absolut empfehlenswert für alle, die sicher am Straßenverkehr teilnehmen möchten, ohne sich selbst und andere zu gefährden. Denn: Sehtestaktionen ergeben immer wieder, dass etwa jeder zweite Verkehrsteilnehmer mit seiner Brille oder seinen Kontaktlinsen nicht mehr ausreichend sieht oder erstmalig eine Sehhilfe benötigt, ohne dies selbst zu bemerken.

Letzter Sehtest oft viel zu lange her

Zwei Drittel der Deutschen sind insgesamt fehlsichtig und tragen Brille oder Kontaktlinsen, Tendenz steigend. In der Altersgruppe ab 60 Jahren tragen sogar 90 Prozent eine Sehhilfe. Und: Mehr als 34 Mio. deutsche Autofahrer sind Brillenträger. Die eigene Sehstärke wird jedoch nach Absolvierung des vorgeschriebenen Sehtests für den Führerschein oft jahrelang nicht mehr überprüft – dabei verschlechtert sich das Sehvermögen bei vielen Menschen zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr, danach treten altersbedingte Verschlechterungen auf. Allgemein nimmt die Sehschärfe bei Dämmerung und Dunkelheit ab einem Alter von etwa 50 Jahren ab und die Blendempfindlichkeit zu.

Eine verminderte Tagessehschärfe führt nicht nur dazu, dass man weiter entfernte Verkehrszeichen oder Schilder nicht gut erkennt, sondern unter anderem zu Fehleinschätzungen beim Abbiegen und Überholen. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt bei schlechtem Sehen ab – in manchen Situationen können aber schon Sekunden etwa für die Länge des Bremsweges entscheidend sein.

Einmal im Jahr zum Seh-Check beim Augenoptiker

Augenoptiker können neben der Überprüfung der Sehschärfe noch viele weitere Funktionen testen, die für eine sichere Verkehrsteilnahme entscheidend sind, etwa das Farbsehen, das Dämmerungs- und Kontrastsehen oder das Gesichtsfeld. Individuelle Lösungen sorgen für optimale Sicht am Steuer; zum Beispiel in Form von Brillengläsern mit Superentspiegelung und einem Filter, der Blendung vermindert und Kontraste verstärkt oder auch einer Gleitsichtbrille mit erweitertem Randbereich. Und: Eine für das Autofahren geeignete Sonnenbrille sollte immer dabei sein, um einen Blindflug durch Blendung bei tiefstehender Sonne zu vermeiden.

Quelle: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen